"Donnafugata" 2004
Torre Trieste 8a (obblig. 7a+)Civetta zum Dritten. Nach „Kein Rest von Sehnsucht“ an der Punta Tissi und „Rondò Veneziano“ am Torre Venezia lockte mich der mächtige, 750 Meter steil aufragende Zapfen des Torre Trieste. Schon lange hatte ich mit einer markanten Linie im zentralen, steilsten Wandteil liebäugelt.
An fünf aufeinanderfolgenden Schönwettertagen im Juli erreichten Roger Schäli, Extremkletterer und Bergführer aus Interlaken, und ich das zweite Felsband. Kein Urlaub in den Bergen, nein! Ein Kampf mit einer steilen, überhängenden, oft brüchigen Wand, mit dem schweren Materialsack, aber irgendwann auch gegen die Müdigkeit.
Unsere Unnachgiebigkeit hatte sich gelohnt! Im oberen Drittel erwies sich der Fels als kompakt, dunkelgrau, einfach bombig. Am 22. und 23. August war Simon Gietl mein Seilpartner, ein junger, vielversprechender Kletterer aus dem Pustertal, der nun zum ersten Mal Civetta-Luft schnupperte. Wir kamen fünf Seillängen weiter.
Am 8. September setzten Roger und ich zum Finale an. Nach dem Aufstieg über den Normalweg und weiteren fünf Seillängen im Neuland betraten wir den Gipfel.
Das Ergebnis der intensiven acht Tage ist eine höchst anspruchsvolle, abwechslungsreiche Route, bestimmt ein Leckerbissen für Meister des Metiers! Eine Rotpunktbegehung steht noch aus, unsere Bewertung lautet 7a/A2.
Erstbegehung: Christoph Hainz und Roger Schäli.
Schwierigkeit: 8a (obblig. 7a+)
Zustieg: Von der Vazzoler Hütte in 35 min. zum Wandfuß.
Abstieg: Über den Normalweg ca. 2 bis 2,5 Stunden abseilen.
Charakter: Sehr durchwachsener Fels. Der untere Teil eher brüchig der obere hingegen super Fels. Senkrecht bis überhängende Kletterei.
Zeit: ca.14 - 18 Stunden, am besten in 2 Tagen mit Biwak, dann wird die Route zum Genuss.
Material: 15 Expressschlingen, Doppelseil 60m, einige Friends, einige Haken und Felshammer empfehlenswert.
Es wurden in erster Linie Bohrhaken verwendet, aber auch Normalhaken.
Infos zur Route:
- Dateien:
- donnafugata-christoph-hainz-neue-skizze_03.pdf1.3 M